Stabwechsel in Fischenich
Eine Ära geht zu Ende. Nach 29 Jahren hat Franz Außem (55) den Dirigentenstab beim Blasorchester der KG Blau-Weiß Fischenich an Peter Züll (51) weitergegeben. Der verheiratete Eifeler hat an der Rheinischen Hochschule für Musik in Düsseldorf als Hauptfach Trompete studiert. Danach wurde er Berufsmusiker beim Musikkorps Koblenz und wechselte zum Musikkorps der Bundeswehr nach Siegburg. Dort dirigiert er auch die 18-köpfige Egerländer Besetzung des Musikkorps.
Daneben leitete der Komponist und Arrangeur in seiner Freizeit sehr erfolgreich mehrere Blaskapellen in der Eifel. Er hat schon öfter bei den Fischenicher Blau-Weißen Trompete gespielt und kennt daher die vielseitigen musikalischen Möglichkeiten und die Qualität dieses Blasorchesters recht gut.
"Ich freue mich darauf, mit diesem leistungsstarken und erfahrenen Orchester zu arbeiten", dankt Peter Züll seinem Vorgänger Franz Außem für dessen langjährige gute Arbeit.
Sein Vorgänger Franz Außem formte aus dem 1958 gegründeten Fanfarencorps der Fischenicher in 30 Jahren ehrenamtlichen Engagements mit viel Geduld, großem Musikverständnis und umfangreichen Fachwissen das heutige 32-köpfige Blasorchester. Inzwischen hat das Orchester eine umfangreiche musikalische Bandbreite. Es spielt klassische und moderne sinfonische Blasmusik, Märsche, Volksweisen aus aller Welt, Evergreens, Schlager, Tanz- und Unterhaltungsmusik ebenso gut und gerne wie Kirchenlieder, Choräle, Weihnachtsmelodien und vieles mehr. Franz Außem hat auch viele Traditionsmärsche der großen Kölner Karnevalsvereine arrangiert und zahlreiche große und kleine Karnevalspotpourris zusammengestellt und bearbeitet sowie zahlreiche Kirchen-, Martins- und Weihnachtslieder und vieles mehr arrangiert. Ganzjährig hat das Laienorchester über 90 Auftrittstermine vom Weihnachtskonzert, Festkommers, Oktoberfest bis zum Festzug, von der Fronleichnamsprozession, vom Martinszug, der Karnevalssitzung bis zum Musikfest.
Konzertreisen führten unter anderem zur Steubenparade in New York, nach Thetford in England, Spijkenisse in Holland, nach Wernesgrün im sächsischen Vogtland und nach Kempten im Allgäu. 1993 erhielt das Blasorchester mit Franz Außem den Kulturpreis der Stadt Hürth, mehrere CD´s mit Karnevals- bzw. Weihnachtsmelodien wurden produziert. Der Nachwuchs wird in der vereinseigenen Musikschule ausgebildet, die weiterhin von Franz Außem geleitet wird.
Franz Außem bleibt auch "seinem" Blasorchester als Musiker treu. Er spielt nun im Orchester Waldhorn und hat auch - so wie es seiner Art entspricht - auf eine offizielle Übergabe des Dirigentenamtes an seinen Nachfolger Peter Züll nachdrücklich verzichtet.